Meine Großeltern

kauften es in den 50er-Jahren als Wochenend- und Sommerhaus.  Wie sehr meine Großmutter an dem Haus hing und hängt, zeigen ihre folgenden Zeilen: 

 

Uf d'Wealt ko bin i Z'Levis dun. - 

Dört set ma dahoam.

 

I d'Volksschul ganga bin i z'Bludaz. - 

Dört set ma daham. 

 

30 Jahr bin i im Muntafu gsi. - 

Dört set ma dahem.

 

Im Walsertal hon i a Hüsle. - 

Dört säg i dahei.

 

Und wenn i dur's Arlbergtunnel fahra muaß,

hon i 's Heimweh.

 

 

 

Meine Mutter 

kennt das Haus, seit sie neun Jahre alt ist. Sie und ihre Schwester kennen das Haus noch im ursprünglichen Zustand; sie haben Milch vom benachbarten Bauern geholt, sind im alten Mühlrad herumgeklettert und im Sägemehl abgetaucht. Später kamen Freunde und Bekannte dazu, und noch später genossen meine Eltern das  Sägahüsle, um zu wandern, Ski zu fahren,  auszuschlafen oder ins neue Jahr zu rutschen.

 

 

Meine Schwester und ich

erlebten - oft  zusammen mit unseren Cousinen - dort einen wunderschönen Teil unserer Kindheit und Jugend.

Auch später blieb das Sägahüsle für uns eine Ferien-Heimat, mit Freunden oder auch allein. Während des Studiums war es ein herrlicher Rückzugsort zum Arbeiten oder Alleinsein. Und heute ist es vor allem für mich meine Ur-Heimat, meine Konstante im Leben - und der Ort, an dem ich zur Ruhe komme und auftanke.

 

 

Und es geht weiter...

Auch die allerjüngste Generation liebt das Häusle im Großen Walsertal sehr. Der im Winter vom Pflug aufgeschobene Schnee-Hang vor dem Haus wird immer wieder neu entdeckt, als Ameisenbau, Iglu-Konstruktions-Fläche, Rodelstrecke...

Im Sommer schwimmen die Kinder im See, streifen durch Wiesen und Wälder und machen hier ihre ersten größeren Wandererfahrungen.  Und inzwischen sind sie schon so groß, dass sie schon alleine hereinkommen.